Löst chronische Entzündung, beruhigt das Immunsystem
Durch Stress können bestimmte Nahrungsmittel als Trojanische Pferde für Krankheitserreger dienen und Körperbarrieren durchlässig machen, sodass diese Krankheitserreger wie Bakterien und bakterielle Rückstände ungehindert in die Blutbahn eindringen können. Die Low-grade-Entzündung, die als Folge dieser Endotoxämie entsteht, bildet die Grundlage nahezu aller chronischen Krankheiten. Der Wiederaufbau der Körperbarrieren ist somit ein wesentlicher Schritt jeder kPNI-Therapie.
Die folgende Wirkstoffkombination ermöglicht es nicht nur, Pathogene abzufangen, sondern auch die Darmumgebung gezielt so zu verändern, dass sich gesundheitsfördernde Bakterien dort wieder ansiedeln können.
Lactoferrin
Es gibt wahrscheinlich keine andere Substanz mit einem breiteren antibakteriellen, antiviralen und antimykotischen Wirkungsspektrum als Lactoferrin. Menschen mit sitzender Lebensweise, Übergewicht, Diabetes und Low-grade-Entzündungen LGI zeigen einen deutlichen Lactoferrinmangel (Fernandez- Real 2010).
Lactoferrin ist in großen Mengen in der Muttermilch vorhanden, um die Milch zu sterilisieren und das Kind so gegen Infektionen zu schützen. Lactoferrin kann daher auch gut bei Kindern eingesetzt werden. Eine große Metaanalyse (748 untersuchte Kinder) hat ergeben, dass Lactoferrin keinerlei schädliche Nebenwirkungen hat (Ochoa 2012). Bei Menschen, die sich viel bewegen, wird vermehrt Lactoferrin freigesetzt, sodass Bewegung als eine Art „Antibiotikum' betrachtet werden kann.
Überraschend ist, dass Lactoferrin eine stark inhibierende Wirkung auf die Bildung von abdominalem und viszeralem Fett zeigt (Ono 2010). Somit ist Lactoferrin ein direkter Inhibitor von LGI, metabolischem Syndrom und Diabetes. Durch bakterielle Translokation können viele Erkrankungen und Beschwerden hervorgerufen werden, unter anderem auch Arteriosklerose, Bandscheibenvorfall und sogar rheumatoide Arthritis (Albert 2013, Loren 2010, SiaEa 2008).
D-Mannose
D-Mannose wurde ausführlich im Zusammenhang mit E.-coli-Infektionen im Allgemeinen und Harnwegsinfektionen im Besonderen untersucht (Jiang 2012 Kopf 2008). Mannose gehört zu den essenziellen Zuckern und ist ein wichtiger Vorläufer von menschlichen SIGLECs, insbesondere von Neu5Ac (Guo 2009, Varki 2003).
Funktionen von SIGLECs (Varki 2012):
• Schutz gegen Eindringlinge: Antigene, Viren, Bakterien, Parasiten
• Helfen dem Immunsystem bei der Unterscheidung zwischen Freund und Feind
• Schaffen Ruhe im angeborenen Immunsystem
Inulin und Fructo-Oligosaccharide (FOS)
Eine optimale Darmflora findet sich nur bei Säuglingen, die auf normale Weise geboren wurden. Außerdem muss auch die Mutter gesund gewesen sein und das Kind muss mit Muttermilch gestillt worden sein. Muttermilch enthält spezielle Oligosaccharide und Bifidobakterien. Diese sorgen gemeinsam dafür, dass die Darmflora nicht nur gesund ist, sondern auch selbst gesundheitsfördernd wirkt (Kaltiomaki 2008). Es ist noch nicht möglich, diese Oligosaccharide im Labor künstlich nachzuahmen, daher der Spruch: „Every baby needs a sugarmama" (Bode 2012).
Inulin und FOS - zwei Arten von Probiotika - ähneln den genannten Oligosacchariden noch am meisten. Für beide Substanzen wurde nachgewiesen, dass sie ein optimales Milieu für die Entwicklung einer gesundheitsfördernden Flora bieten.
Eine aktuelle Veröffentlichung zu Inulin und FOS (Clarke 2014) zeigt, wie weitreichend der Einfluss dieser beiden Substanzen ist:
Wenn die Prebiotika Inulin und FOS oral eingenommen werden gelangen sie in gutem Zustand in den Dickdarm wo sie von Bakterien fermentiert werden und das Wachstum von Bifidobakterien stimulieren. Diese Prebiotika können die Bildung wichtiger Hormone im Magen-Darm-Trakt beeinflussen, möglicherweise über kurzkettige Fettsäuren wie zum Beispiel Glucagon-ähnliches Peptid-1 (GLP-1), Peptid YY (PYY). Ghrelin und Leptin. Vor allem das in der Öffentlichkeit unter der Bezeichnung ‚Hungerhormon' bekannte Ghrelin erfreut sich großer wissenschaftlicher Aufmerksamkeit. Es ermöglicht der Mikroflora des Darms nicht nur, den Stoffwechsel des Wirts zu beeinflussen, sondern auch, die Nahrungsaufnahme und den Appetit zu regulieren.
Glutamin
Glutamin wird in der Intensivmedizin bei Menschen eingesetzt, die sich in einem kritischen Zustand befinden (Andreas König 2010). Hinsichtlich seiner Wirkungen bestehen in der Tat keinerlei Zweifel (Rapin 2010). Der aktuelle Kenntnisstand bezüglich Glutamin ist außerordentlich hoch. Diese Substanz kann somit optimal bei fast allen Erkrankungen eingesetzt werden.